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Veröffentlicht am: 19.10.2025

Lesezeit: 3 Minuten

BMK-Zielbild zur Rolle und Arbeit der Schulaufsicht

Die Bildungsministerkonferenz (BMK) hat in dieser Woche ein Zielbild zur Rolle und Arbeit einer zeitgemäßen Schulaufsicht verabschiedet. Damit liegt erstmals ein länderübergreifendes, gemeinsames Verständnis vor, das die Schulaufsicht als eigenständiges Berufsfeld mit klarer Haltung, definierten Aufgaben und Kompetenzen beschreibt.

DKJS/Andi Weiland

Die Bildungsministerkonferenz beschreibt Schulaufsicht nicht nur als Aufsicht im klassischen Sinn, sondern als strategische Partnerin für Schulentwicklung, die beratend, vernetzend und impulsgebend wirkt. Besonders betont werden Steuerungsverantwortung als zentrale Haltung, die Kooperation mit Schulleitungen und Unterstützungssystemen als Schlüssel zur Qualitätsentwicklung und die Notwendigkeit einer klaren Rollen- und Aufgabenverteilung im Bildungssystem.

Das beschriebene neue Zielbild der Schulaufsicht beruht auf drei Säulen:

  • Haltung: Die Schulaufsicht soll eine Steuerungsverantwortung übernehmen, die von Akzeptanz, Empathie und Konsequenz geprägt ist. Dabei soll sie sich an übergeordneten Zielen wie Kompetenzentwicklung, Bildungs- und Chancengerechtigkeit sowie dem Wohlbefinden der Schüler:innen orientieren.
  • Aufgaben: Die bereits gesetzlich verankerten Aufgaben der Schulaufsicht umfassen die Aufsicht über das gesamte Schulwesen, einschließlich der Beratung und Unterstützung der Schulen bei der Erfüllung ihrer Aufgaben und der Qualitätsentwicklung.
  • Kompetenzen: Schulaufsichtspersonen müssen als kompetente Führungskräfte in der Lage sein, tragfähige Arbeitsbeziehungen aufzubauen, konstruktives Feedback zu geben und die rechtlichen sowie organisatorischen Anforderungen zu erfüllen.

Empfehlungen zur Umsetzung

Unabhängig von den länderspezifischen Strukturen der Schulaufsicht empfiehlt die BMK eine bundesweite Stärkung der Schulaufsicht durch folgende Maßnahmen:

  • die Förderung eines gemeinsamen Verständnisses über die Rolle der Schulaufsicht und die länderübergreifende Konkretisierung grundlegender Kompetenzen
  • die Ausstattung der Schulaufsicht mit adäquaten finanziellen, räumlichen und personellen Ressourcen
  • die Bereitstellung von Fort- und Weiterbildungsangeboten, um die Professionalität der Schulaufsicht zu stärken und den Umgang mit Zukunftstechnologien zu fördern
  • die Etablierung einer kohärenten Governance, um die Verantwortlichkeiten klar zu definieren und die Qualität der Schulen nachhaltig zu sichern

Was bedeutet das für Ihre Praxis?

Für viele Schulaufsichten stellt sich nun die Frage, wie sich das neue Zielbild konkret auf ihren Arbeitsalltag auswirken wird und was sie in Zukunft brauchen, um wirksam zu steuern.

Was denken Sie über das neue Zielbild? Welche Impulse nehmen Sie mit? Teilen Sie gerne Ihre Erfahrungen, Fragen und Ideen mit uns und schreiben Sie uns an schulaufsicht@dkjs.de.

Gute Praxis

Die Erfahrungen der Schulaufsicht im Programm “LiGa – Lernen im Ganztag” finden Sie gebündelt im Handbuch “Schulaufsicht gemeinsam weiterentwickeln”.

Im Projekt “InnovationsRaum Schulaufsicht” setzen sich Mitarbeitende der Schulaufsicht mehrerer Bundesländer mit ihrer Rolle und ihrem Qualitätsverständnis auseinander, identifizieren und erproben neue Formen der Zusammenarbeit sowie innovative Ansätze zur Steuerung der Qualitätsentwicklung von Schulen.

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