Für die Bildungsexpertin Myrle Dziak-Mahler ist die Bewertung individueller Situationen der entscheidende Schlüssel, um Verhaltensweisen zu steuern. Führungskräfte wie Schulaufsichten und Schulleitungen müssen in ihrem Berufsalltag auf unterschiedlichen Handlungsstufen agieren:
- Aufgaben
- Herausforderungen
- Probleme
- Krisen
- Katastrophen
Auf welcher Stufe die Situation von der Führungskraft eingeordnet wird, bestimme maßgeblich ihr Handeln. „Bewerten wir eine Nachricht als machbare Aufgabe, fällt unsere Reaktion und Lösungsstrategie oft anders aus, als wenn wir darin ein Problem oder gar eine Krise sehen“, erläutert Myrle Dziak-Mahler. Sie rät daher zum „Bewertungsdetox“. Dabei komme es darauf an, nicht vorschnell und ständig zu bewerten. Die Aufgabe von Führungskräften sei es, eine neutrale Haltung – wie die eines Naturforschers – einzunehmen. Sie lädt dazu ein, diese Verhaltensübung in kleinen Schritten mit 90 Minuten am Tag zu beginnen. Dabei sei es wichtig, keine Urteile über Mitmenschen – wie Kolleg:innen, Vorgesetzte, Eltern oder Schüler:innen – zu fällen. Sich selbst zu steuern, sei dabei die größte Herausforderung.