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Veröffentlicht am: 25.01.2024

Lesezeit: 2 Minuten

Expertise: Zeitgemäße Prüfungskultur

In Zeiten einer sich verändernden Lern- und Arbeitskultur muss sich auch die Prüfungskultur weiterentwickeln. Im Programm „bildung.digital“ der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung ist dazu eine digitale Expertise entstanden, die einen kompakten Überblick über die aktuelle Forschungslage und den gesellschaftlichen Diskurs zum Thema gibt. Außerdem zeigt sie Potenziale aber auch Grenzen neuer Prüfungsformate in der Praxis auf.

Eine Lernkultur, die auf individualisiertes und selbstwirksames Lernen abzielt, bedarf auch einer Öffnung der Prüfungskultur. Dazu stehen viele Fragen im Raum, u.a.: Wie kann eine zeitgemäße Prüfungskultur aussehen, die von Lehrkräften und Schüler:innen als sinnstiftend angesehen wird? Welche Prüfungsformate und Bewertungskriterien können in Zeiten der Digitalität einen Wandel der Lernkultur unterstützen? Und inwieweit können digitale Anwendungen und Künstliche Intelligenz berücksichtigt werden?

Fest steht: Eine zeitgemäße Prüfungskultur erfordert einen kollaborativen, kommunikativen, kreativen und lebensweltrelevanten Unterricht, in dem metakognitive Fähigkeiten und Kompetenzen, die es in der digitalen Welt braucht, stärker als bisher fokussiert und überprüft werden.

Inhaltliche Dimensionen der Ausgestaltung

In der Expertise „Zeitgemäße Prüfungskultur im Kontext digitaler Transformation“ formulieren die Expertinnen Prof. Dr. Silvia-Iris Beutel und Dr. Christiane Ruberg von der Technischen Universität Dortmund sechs Thesen, die die inhaltlichen Dimensionen der derzeitigen Diskussion zum Thema aufzeigen. Um folgende Aspekte geht es dabei:

  • Investition in Leistungsstärke
  • Diagnostik und Förderung
  • Partizipative Lehr-Lerndesigns
  • Demokratie und Nachhaltigkeit
  • Berechtigungswesen
  • Einsatz digitaler Medien

Veränderte Prüfungskultur für mehr Bildungsgerechtigkeit

Anhand aktueller Forschungsbefunde verdeutlichen die Expertinnen zudem, wie eine veränderte Prüfungskultur Bildungsgerechtigkeit fördern kann. Dabei erläutern sie, welche Rollen Kooperation und Kollaboration, Feedback und Reflexion, aber auch Dialog und Vergewisserung spielen.

Potenziale und Grenzen in der Praxis

Die Expertise gewährt auch einen Einblick in die schulische Praxis. Im Interview berichtet Jonas Wagner, Lehrer für Mathematik und Gesellschaftswissenschaften an der Leonore-Goldschmidt-Schule in Hannover, wie er in seinem Unterricht neue Prüfungsformate und Ersatzleistungen erprobt, und welche Erfahrungen und Learnings er bisher gemacht hat.

Über bildung.digital

bildung.digital ist eine gemeinsame Initiative der ARAG SE und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung. Das Programm begleitet bundesweit Schulen dabei, Schulentwicklung in einer Kultur der Digitalität zu gestalten.