Sie finden hier den Vortrag von Michael Fullan in der Originalversion und darunter eine weitere Fassung mit deutscher Übersetzung. Anschließend haben wir die wichtigsten Aussagen für Sie schriftlich zusammengefasst.
Wie muss sich Schulführung verändern, damit Schülerinnen und Schüler bestmöglich profitieren? Hierzu gab der renommierte kanadische Bildungsforscher Prof. em. Michael Fullan in unserer digitalen Veranstaltungsreihe „LeaderChips to go“ am 24. November 2020 wissenschaftlich fundierte und praxisorientierte Impulse.
Sie finden hier den Vortrag von Michael Fullan in der Originalversion und darunter eine weitere Fassung mit deutscher Übersetzung. Anschließend haben wir die wichtigsten Aussagen für Sie schriftlich zusammengefasst.
Aus Sicht von Michael Fullan steht die Zukunft bereit, doch das Bildungssystem hat sich in den vergangenen zwanzig Jahren kaum weiterentwickelt. Die Corona-Pandemie sei nun eine große Chance für Veränderungen. „Jetzt ist die Zeit, um in Bewegung zu sein“, sagt der emeritierte Professor. Denn die Art, wie Schülerinnen und Schüler lernen, passt nicht mehr zu der Art, wie Schulen organisiert sind. Er identifiziert als Ist-Zustand:
Michael Fullan benennt sechs globale Kompetenzen für ein sogenanntes tiefes Lernen („deep learning“). Der Lernfokus sollte auf diese Kompetenzen ausgerichtet sein, damit Schülerinnen und Schüler mit Motivation und Sinnhaftigkeit lernen – und für ihr Leben gestärkt sind. Diese 6 Cs sind: Character, Citizenship, Communication, Collaboration, Creativity, Critical Thinking.
Große Veränderungsprozesse in Schulen sind dafür notwendig. Der Unterricht und insbesondere die Rolle der Lehrenden müssen sich ändern. Dabei spielen Schulleitungen eine entscheidende Rolle. Ihre herausfordernde Aufgabe ist es, zum einen selbst am Lernprozess teilzunehmen und zum anderen das Lernen der Lehrerinnen und Lehrer zu fördern und zu unterstützen. Es geht also darum, zum Wandel einzuladen, sodass Lehrkräfte aus eigener Motivation und im Miteinander ihren Unterricht weiterentwickeln. „Die Zusammenarbeit ist wichtig, aber sie ist kein Selbstzweck, sondern braucht Substanz“, betont Michael Fullan. Es geht immer um die Frage: Was ist das gemeinsame Ziel?
Erfolgreiche Schulleitungen sind Expertinnen und Experten für den Kontext ihrer Schule. Sie schauen, was in der Region und in der Politik passiert und sind gut vernetzt, zum Beispiel mit anderen Schulen. Sie verstehen das System, in dem sie sich bewegen, und die Kultur ihrer Schule und der Umgebung. Michael Fullan fasst es mit diesem englischsprachigen Spruch zusammen: „Go outside to get better inside!“
Auch auf die Rolle der Schulaufsicht ging Michael Fullan in der Diskussionsrunde ein. Ihre Aufgabe sollte es sein, die Verbindung nach oben – zum Land – herzustellen und zu schauen, was auf lokaler Ebene wie genutzt werden kann. Nach unten hin sollte die Schulaufsicht befreiend wirken, das heißt Raum geben, um einen Veränderungsprozess zu ermöglichen.
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