Einige Ansätze und Projektergebnisse aus der ersten Förderphase werden in den Ländern vertieft und auch neue Ansätze werden – zum Beispiel in den Modellnetzwerken – erprobt. So weiten wir das Handlungswissen über wirksame Steuerungsansätze für die Qualitätsentwicklung an Ganztagsschulen aus.
Zur Verbreitung zählt, dass Erkenntnisse und Ansätze aus der ersten Phase ins Regelsystem übergehen und dadurch möglichst viele Schulaufsichten, Schulleitungen und Lehrkräfte erreicht werden können. Ganz konkret bedeutet das zum Beispiel, dass in Schleswig-Holstein nun eine modulare Fortbildungsreihe für alle Schulaufsichten des Landes begonnen hat.
Länderübergreifend werden Ergebnisse und gute Praxis gebündelt und aufbereitet. Ein tolles Beispiel dafür ist die Website www.schulaufsicht.de, die das LiGa-Team erarbeitet hat. Solch ein Transfer-Tool hat es für diese Zielgruppe bisher noch nicht gegeben. Zusätzlich ist beabsichtigt, dass der LiGa-Expert:innenrat die Themen und Ergebnisse des Programms in einen wissenschaftlichen Kontext stellt.
Welche Herausforderungen haben sich speziell durch die Corona-Pandemie ergeben? Und wie sind Sie bislang damit umgegangen?
Anna Davis: Wir mussten uns von einem Tag auf den anderen komplett umstellen – genauso wie die Schulen das ja auch getan haben. Wir konnten die Schulen nicht wie geplant in ihren Netzwerken zusammenrufen, sondern haben alternative Angebote im digitalen Raum entwickelt. Dabei mussten wir auch die Hindernisse im digitalen Bereich berücksichtigen: Viele Teilnehmende haben noch immer mit einer mangelnden Ausstattung zu kämpfen, aber auch fehlende Anwendungskompetenzen oder schlicht Datenschutzregeln haben das eine oder andere Tool verhindert. Dennoch haben wir es in kürzester Zeit geschafft, von Präsenz auf digitale Formate umzustellen und die Inhalte zu überarbeiten. So haben wir beispielsweise im September 2020 die digitale Veranstaltungsreihe „LeaderChips to go“ ins Leben gerufen. Dabei geht es um die Frage, wie wirksame Führung und Steuerung in Zeiten der Krise gelingen können.
Insgesamt mussten wir unsere Inhalte jedoch nur marginal anpassen, denn Leitungs- und Steuerungshandeln und Ganztagsschulentwicklung sind gerade in dieser herausfordernden Zeit relevante Themen. Das bestätigen uns auch die Teilnehmenden.
Blicken wir nach vorn in das Jahr 2024. Was muss passiert sein, damit Sie dann auf eine erfolgreiche zweite Programmphase zurückblicken können?
Viktoria Latz: Wir als Stiftung Mercator wären sehr zufrieden, wenn die Projektergebnisse in die Länderstrukturen überführt werden und die LiGa-Produkte dazu beitragen, die Erkenntnisse aus dem Programm in der Praxis anzuwenden. Ein weiterer Erfolg wäre, das individualisierte Lernen im Mittelpunkt der Schulbildung zu verankern und ein gemeinsames Verständnis darüber zu schaffen, welche Aspekte guten Ganztag ausmachen. Für die LiGa-Teilnehmer:innen erhoffe ich mir, dass sie ihre Learnings im Alltag anwenden, aber auch an andere Kolleg:innen und Schulen weitergeben.
Was wünschen Sie den Teilnehmenden des Programms? Geben Sie uns bitte drei Stichworte.
Viktoria Latz: Inspiration, Begeisterung und Teamgeist!
Anna Davis: Gutes Durchhaltevermögen, um langfristige Ziele nicht aus dem Blick zu verlieren, eine Bereicherung für die Arbeitskontexte der Teilnehmenden und viel praxisrelevantes Wissen.
Details zu den einzelnen Landesvorhaben finden Sie auf der LiGa-Website www.lernen-im-ganztag.de: