Gesellschaftliche Krisen und Entwicklungen, wie z. B. die Corona-Pandemie und der digitale Wandel, stellen Schulen vor große Herausforderungen und alle Beteiligten vor zusätzliche Belastungen. In seinem Vortrag betonte Prof. Huber, dass vor diesem Hintergrund schulische Strategiearbeit und ein fokussiertes Vorgehen von besonderer Bedeutung seien. Es komme darauf an, dass „das Richtige gemacht wird und das Richtige auch richtig gemacht wird.“
Schulentwicklung ausbalancieren
Huber stellte heraus, dass es verantwortungsvolles Handeln im Sinne eines „responsible Leadership“ brauche, um Schule zukunftsfähig zu gestalten. Schulisches Führungshandeln müsse Ansprüche erkennen, Realitäten ausloten und Machbarkeiten prüfen, um Handlungsmöglichkeiten zu identifizieren. Bei der Qualitätsentwicklung dürfe es nicht nur einseitig um Weiterentwicklung gehen. Es komme auch auf Verstetigung und Nachhaltigkeit an, so Huber.
Die BIO-Strategie
Ein Instrument zur Qualitätsentwicklung ist die BIO-Strategie. BIO steht für
- Bewahren
- Innovieren
- Optimieren
Konkret gehe es bei der Strategie darum, zu überlegen …
- was sich bewährt hat und beibehalten werden sollte,
- wo es gilt, Neues einzuführen, und
- was es schon gibt, aber verbessert werden könnte.
Für einen besseren Überblick ist es hilfreich, zu jedem der drei Aspekte eine Liste für sich aufzustellen. Dieses Vorgehen eignet sich für jede Schule, jede Fachschaft, jedes Team bis hin zu jeder Person.
Ziel der BIO-Strategie ist es, Veränderungen zu bewirken, die nachhaltig sind und zu einer Verbesserung führen.
Die Gewichtung der drei Aspekte könne je nach Schule sehr unterschiedlich ausfallen und zu verschiedenen Strategien führen. Aus Hubers Sicht wird z. B. eine erfolgreiche Schule, die in den vergangenen Jahren viel erreicht hat, ihren Fokus auf die Nachhaltigkeit legen und damit auf das Bewahren von guter Praxis. Dagegen wird eine Schule, die aufgrund von ungünstigen Entwicklungen in schwieriger Lage ist, einen Schwerpunkt auf Innovation setzen müssen.
Huber benennt folgende Gelingensbedingungen, die bei der Gewichtung und strategischen Ausrichtung berücksichtigt werden sollten:
- Kompetenzen
- Zeitressourcen
- Bereitschaft
- Motivation im Kollegium
- Legitimation/Akzeptanz
Im Rahmen eines Entwicklungsprozesses könne die BIO-Strategie laut Huber auch als Dreischritt verstanden werden: zunächst die Innovation, gefolgt von der Optimierung und dann die Verstetigung im Sinne einer nachhaltigen Wirksamkeit.