Mehrheit trägt Pandemie mit Fassung

67 Prozent der befragten Jugendlichen geben an, dass ihnen in der Krise ihre Familie geholfen habe. 46 Prozent nennen hier ihren Freundeskreis. Gleichzeitig sei von den Befragten große Angst geäußert worden, dass die Freundschaften verloren gehen. 64 Prozent sehen das als negative Konsequenz auf die Corona-Beschränkungen. Besonders Einsamkeit und Passivität machen sich hier laut Aussage bemerkbar. Im Großen und Ganzen blicke aber die breite Mehrheit der Jugendlichen optimistisch in die eigene Zukunft und sei zufrieden mit dem Leben.

Bildungsferne Gruppen fühlen sich benachteiligt

Bildungsferne Gruppen fühlen sich der Studie zufolge stärker und häufiger eingeschränkt als der Durchschnitt der Befragten. und machen sich Sorgen um ihre soziale und materielle Teilhabe. So weisen 52 Prozent dieser Befragten auf finanzielle Probleme in der Familie wegen der Corona-Krise hin. Hinzu kämen Beeinträchtigungen des schulischen Lernens, mit denen sich Befragte mit einfacher und mittlerer Bildung schwerer tun.

Schulen nur mäßig bewertet 

Nach Meinung der Schüler:innen gehen die Schulen nur mäßig gut mit der Krise um. 72 Prozent der Befragten finden, dass sie besser mit dem Online-Unterricht zurechtkommen als ihre Lehrkräfte. Unterstützungsangebote von Seiten der Schule gebe es wenig. Fast ein Drittel der Schüler:innen wisse nichts von solchen Angeboten und mehr als die Hälfte der Befragten habe während der Schulschließungen keine entsprechenden Unterstützungsangebote genutzt. Insgesamt wurden aber digitale Lernangebote und zusätzliche Übungsaufgaben am häufigsten angenommen und auch am besten bewertet.

Voraussetzungen für schulisches Wohlbefinden 

Für das Wohlbefinden in der Schule sind für fast alle befragten Schüler:innen vor allem folgende Aspekte wichtig: Keine Gewalt in jeglicher Form, kein Mobbing, Lehrkräfte und pädagogisches Personal, die alle gleich und gerecht behandeln sowie eine gute digitale Infrastruktur. 
Fast genauso wichtig ist den Befragten, dass die Lehrkräfte motiviert sind, die unterschiedliche Leistungsfähigkeit ihrer Schüler:innen berücksichtigen und ein gutes Gespür dafür haben, wie es ihnen geht.

Über die Studie

Für die Studie führte das SINUS-Institut im Oktober 2021 eine deutschlandweite repräsentative Online-Befragung bei 2.005 Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren durch. Gegenstand der Untersuchung waren die Zukunftseinschätzungen der Teenager, ihre Lebenszufriedenheit und Befindlichkeit in der Corona-Krise sowie die Situation an den Schulen und deren Krisenbewältigung. Zudem wurde nach den Erwartungen an die neue Bundesregierung gefragt.

Die ausführliche Studie sowie eine Zusammenfassung sind online veröffentlicht und können als PDF heruntergeladen werden

  • Erscheinungsdatum: 08.12.2021
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