Um schwierige Zeiten und Herausforderungen gesund und erfolgreich meistern zu können, braucht es Akzeptanz, Optimismus, Verantwortungsübernahme aber auch Unterstützung und Flexibilität (vgl. 7-Säulen-der-Resilienz-Modell).
Die Referentin Kerstin Reitzig zeigte im Workshop auf, dass resiliente Menschen flexibel mit Stress umgehen können sowie Druck und Frust besser bewältigen. Im beruflichen Kontext gelinge es ihnen zudem, sich schnell und erfolgreich an ständig verändernde Anforderungen, intern wie extern, anzupassen.
Besonders Führungskräfte tragen Verantwortung für ihre eigene persönliche Resilienzentwicklung. Die Referentin machte den Teilnehmenden deutlich, dass sie sich dafür mit der eigenen Persönlichkeit auseinandersetzen und ihre Widerstandsfähigkeit analysieren müssen. Wichtig sei es, auf sich als Mensch und Führungskraft gleichermaßen zu blicken. Es komme darauf an, die eigenen Stärken, Ressourcen und Grenzen bewusster wahrzunehmen, Saug- und Tankstellen genauer zu betrachten und ausgleichende Handlungsschritte zu etablieren.
Kerstin Reitzig stellt heraus, dass Resilienz trainierbar ist und sich durch folgendes steigern lässt:
- Achtsamkeit im Umgang mit der inneren Stabilität, Gelassenheit in Zeiten des Wandels
- Sorgfältige Pflege des eigenen Energiehaushaltes
- Klarheit über persönliche Motive, Antreiber, Werte, Visionen, Ziele
- Reflexion gewohnter Denk- & Verhaltensmuster
- Selbststeuerung, Selbstmanagement
- Schulung in klarer Kommunikation
- Proaktiver Umgang mit Konflikten
- Erschließen eigener Kraftquellen
Druck abbauen und Akku aufladen
Führungskräfte müssen viel Druck aushalten. Dieser Druck müsse zum Ausgleich zwingend wieder abgebaut werden, so die Referentin. Nur wenn die hohe Belastung durch konsequente Entlastung kompensiert wird, habe der Organismus die Möglichkeit, sich zu erholen. Wenn das nicht erfolgt, führe das zu einer nachlassenden Belastungs- und Leistungsfähigkeit.
Sind Anspannung und Entspannung im Ungleichgewicht, könne sich das z. B. durch Krankheit, Schmerzen, Unruhestände, Gereiztheit und Schlafstörungen äußern.
Damit es erst gar nicht dazu kommt, empfiehlt Kerstin Reitzig sich immer wieder bewusst zu machen, wie es um die eigene Akku-Ladung bestellt ist und wo die Grenzen liegen.
Krafträuber und Kraftspender
Folgende Reflexionsfragen helfen dabei:
- Wie ist meine Batterie aktuell geladen? Halten Sie den Akku-Stand visuell fest.
- Was raubt mir Kraft und was spendet mir Kraft? Spüren Sie Krafträuber und Kraftspender auf und benennen Sie diese.
- Wie kann ich wieder Kraft und Energie tanken? Machen Sie einen „Selbstfürsorge-Vertrag mit sich selbst und halten Sie konkrete Maßnahmen zum Aufladen Ihres Akkus fest. Nach dem Motto „Sorge für dich selbst, es tut kein anderer.“