Für die befragten Schulleitungen steht fest: Schule muss anders gedacht und verändert werden. Folgende Kernaspekte wurden dafür genannt:
Überarbeitung des Fächerkanons
82 Prozent der Schulleitungen sind der Ansicht, dass der Fächerkanon nicht mehr zeitgemäß und daher neu gedacht werden müsste. Zentral sei eine stärkere inhaltliche und fächerübergreifende Verflechtung von Unterrichtsinhalten mit dem Ziel eines projektorientierten Arbeitens (51 Prozent). Auch sind 93 Prozent der Schulleitungen dafür, dass im Unterricht mehr Lebenskompetenzen vermittelt werden, um die Schüler:innen besser auf das Erwachsenensein und die Arbeitswelt vorzubereiten. Zu den „Life skills“ zählen Kompetenzen wie effektive Kommunikation, Beziehungsfähigkeit, Teamfähigkeit und Empathie. Weitere Lerninhalte, die sich die Schulleitungen für die Zukunft wünschen, sind Digitale Bildung (92 Prozent), Gesundheit & Ernährung (90 Prozent) und Demokratie und Civic Education (88 Prozent).
Arbeit in multiprofessionellen Teams
Zwei von drei befragten Schulleitungen sprachen sich für ein kollaboratives Arbeiten in multiprofessionellen Teams aus. Auch der Wunsch nach mehr Fortbildungen für das Kollegium sowie eigene Weiterbildungsmöglichkeiten sei groß, um sowohl den Unterricht qualitativ weiterzuentwickeln als auch der eigenen Rolle gerecht(er) zu werden.
Digitalisierung und Schule
73 Prozent der befragten Schulleitungen sind der Meinung, dass sich Schule an Digitalität – wie Technik zum Lernen genutzt wird – orientieren sollte und daher Schüler:innen den verantwortungsbewussten Umgang mit digitalen Medien in Schule lernen sollten (97 Prozent). Insbesondere Apps und andere digitale Programme würden 87 Prozent der Schulleitungen zufolge das individualisierte Lernen in Zukunft unterstützen, während 78 Prozent davon überzeugt sind, dass sich das Schulmanagement durch die Einbindung technischer Hilfsmittel vereinfachen ließe.
Ganztagsschulen: Das Modell der Zukunft
In der Studie sprachen sich 89 Prozent aller befragten Schulleitungen für Ganztagsschulen aus und nannten diese als Modell der Zukunft. Demnach bieten sie den Schüler:innen die besten Möglichkeiten, ihren eigenen Interessen entsprechend über längeren Zeitraum in Gemeinschaft zu lernen und sich zu entfalten. Insbesondere der gebundene Ganztag, bei dem Schüler:innen an mindestens drei Wochentagen bis zum Nachmittag in der Schule gemeinsam verschiedene Lernangebote wahrnehmen, biete laut Schulleitungen die besten Lern- und Gestaltungsmöglichkeiten (89 Prozent) und verbessere damit auch die Bildungschancen (82 Prozent). Bereits 73 Prozent der befragten Schulen bieten demnach bereits eine Form der Ganztagsschule (offen, gebunden oder teilgebunden) an.
Die Studie kann kostenfrei als Kurzfassung sowie als Gesamtdokument unter folgenden Links auf der Website des Cornelsen Verlags heruntergeladen werden.