Das Komfortzonenmodell ist ein Konzept der Sozialwissenschaft, das sich mit den Bedingungen des Lernens beschäftigt. Es ist auch als Lernzonenmodell, 3-Sektoren-Modell oder 3-Zonen-Modell bekannt. 

Die Zonen 

Das Komfortzonenmodell unterscheidet drei Zonen:

  1. die Komfortzone
  2. die Lernzone 
  3. die Angst- und Panikzone

Jede der drei Zonen wirkt sich unterschiedlich auf das Lernen und die persönliche Entwicklung aus. 

Routinen durchbrechen

In der Regel agieren Menschen in ihrem beruflichen Alltag überwiegend in Routinen. Sie bewegen sich damit in der Komfortzone, denn sie tun bevorzugt das, was sie aus ihrer eigenen Sicht gut können und gewohnt sind. Kontrolle, Vertrauen und Sicherheit stellen sich ein – aber auch Bequemlichkeit.

Sobald nun etwas Neues dazu kommt und das zu schnell und zu viel auf einmal, gerät man in die Angst- und Panikzone. Es entstehen Gedanken wie „Das schaffe ich nicht!“. Unsicherheit, Stress, Fluchtreflex und Ohnmachtsgefühl sind die Folge. Lernen ist in dieser Phase kaum möglich. Der Übergang in die Lernzone gelingt somit nicht. 

Erst wenn man sich mit den (vermeintlich) negativen Gefühlen und Einflüssen auseinandersetzt, liegt dahinter die Chance, zu wachsen, zu lernen und neue Erfahrungen zu sammeln. Bewegt man sich öfter und regelmäßiger in den neuen Bereichen der Lernzone, so erweitert sich damit letztlich auch die eigene Komfortzone. Denn man lernt – bewusst oder unbewusst – sich dort zu orientieren und nach und nach sicher zu fühlen. 

Gemeinsam statt einsam

Eine Aufgabe von schulischen Führungskräften ist es, ihr Kollegium in Veränderungsprozessen zu unterstützen. Die meisten Mitarbeiter ergreifen eher selten die Initiative, über (alt)bekannte Grenzen zu gehen. Bei Veränderungen müssen sie allerdings ihre Komfortzone verlassen und sich in die Lernzone begeben. Das fällt vielen schwer. Es erfordert Zeit und Energie seitens der Mitarbeiter, sich von vertrauten Strukturen und Verhaltensmustern zu verabschieden. 

Führungskräfte können ihr Kollegium durch die verschiedenen Zonen der Veränderungen gut begleiten, wenn sie folgendes beachten: 

Transparenz & Partizipation

  • Beziehen Sie Ihr Kollegium von Beginn an in Veränderungsprozesse ein, informieren Sie alle Beteiligten kontinuierlich und beteiligen Sie sie so weit wie möglich an anstehenden Entscheidungen.
  • Zeigen Sie Ziel, Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit der anstehenden Veränderungen auf.
  • Entwickeln Sie gemeinsam Pläne (weiter) und definieren Sie im Team realistische (Teil-)Ziele.

Zeit & Unterstützung

  • Nehmen Sie sich aktiv Zeit und finden Sie in Einzelgesprächen heraus, in welcher Phase des Komfortzonenmodells sich die Kolleg:innen gerade befinden.
  • Agieren Sie individuell abhängig von dem Ergebnis und schauen Sie, welche Unterstützung es hier gegebenenfalls noch braucht – vor allem, wenn sich eine Person in der Angst- und Panikzone befindet.

Ausführliche Informationen zu „Das Komfortzonenmodell als Methode bei Veränderungen“ finden Sie online unter: https://www.akademie-weber.de/wissen/komfortzonenmodell.html 

Das Komfortzonenmodell wurde im Oktober 2022 auf der Führungskräfteakademie in Halberstadt vorgestellt. Die Veranstaltung für Schulleitung und Schulaufsicht ist eine Kooperation des Landesschulamtes Sachsen-Anhalts mit LiGa – Lernen im Ganztag.