Von der Vorschule bis zur Erwachsenenbildung – die Skolinspektionen (dt. Schulaufsichtsbehörde) hat in Schweden die Aufgabe, für eine gute Qualität der Schulen zu sorgen. Die Behörde ist direkt der schwedischen Regierung unterstellt. Das Hauptanliegen der Schulaufsichtsbehörde ist es, zur Verbesserung und Entwicklung der Schule beizutragen.  Im schwedischen Schulsystem sollen alle Kinder gleiche Rechte haben, eine gute Bildung und Wissen in einer sicheren Umgebung zu erwerben. Die Schulaufsichtsbehörde beschäftigt etwa 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an fünf Standorten in Schweden. Der Hauptsitz befindet sich in Stockholm.

Die schwedische Schulaufsichtsbehörde hat vier Hauptaufgaben:

  • Regelmäßige Supervision der Schulen
  • Qualitätsprüfung
  • Untersuchung und Entscheidung über individuelle Beschwerden
  • Bewilligung von unabhängigen Schulen

Im Folgenden werden die einzelnen Aufgaben der Schulaufsichtsbehörde noch einmal genauer beschrieben.

Regelmäßige Supervision der Schulen

Alle drei Jahre findet an jeder Schule eine Supervision statt, die einem nationalen Zeitplan folgt. Die Schulen werden in der Regel im Voraus über die Besuche informiert. Dabei stehen hauptsächlich Fragen der Rechtmäßigkeit und der Gleichheit in der Bildung im Fokus. 

Seit 2010 gibt es ein neues und differenziertes System der Schulinspektion, das zwischen Basisinspektionen und erweiterten Inspektionen unterscheidet. Die Basisinspektionen werden in Schulen durchgeführt, die auf der Basis des erreichbaren Wissens als „gut funktionierend“ beurteilt werden. Schulen, bei denen Unsicherheiten darüber bestehen, erhalten erweiterte Inspektionen. Die Auswahl dieser Schulen basiert auf den Schulnoten, Resultaten nationaler Tests, Beobachtungen aus früheren Inspektionen, Beschwerden und Fragebögen, die Schülerinnen und Schüler, Eltern sowie Lehrerinnen und Lehrer ausgefüllt haben. 

Mit den Besuchen ist auch ein Berichtssystem verbunden. Die Inspektoren geben nach Abschluss ihrer Arbeit ein mündliches Feedback direkt an die Schulleitung, einige Wochen später werden die Ergebnisse in einem schriftlichen Bericht der Schule mitgeteilt. Die Verantwortlichen und die Schulleitung erhalten Gelegenheit, den schriftlichen Bericht zu kommentieren. Danach folgt eine formale Entscheidung, die sich an die Schulverantwortlichen richtet. Diese Besuche können weitreichende Konsequenzen haben. So können Gemeindeschulen sanktioniert werden und unabhängigen Schulen die staatliche Anerkennung sowie die öffentliche Finanzierung verlieren, sofern sie die Qualitätskriterien auf Dauer nicht erfüllen.

Qualitätssicherung

Landesweite Gleichwertigkeit in einem dezentralisierten System wie in Schweden setzt eine starke Qualitätssicherung voraus. Thematische Evaluationen, die sich zum Beispiel auf bestimmte Themen einzelner Schulfächer konzentrieren, sollen die Qualität der Schulen und des Unterrichts sichern.
Zudem findet ein fortlaufendes Monitoring nach einem Indikatorensystem statt. 

Beschwerden von Eltern, Schülerinnen und Schülern

Eine weitere Aufgabe ist die Untersuchung von Beschwerden einzelner Schülerinnen, Schülern oder Eltern. Diese können direkt an die zuständige Behörde herangetragen werden. Dabei ist der Ausgangspunkt immer die Situation des einzelnen Kindes. Die Untersuchung kann sich aber in der Folge auf verschiedene Systeme und Funktionen in der Schule ausweiten.

Bewilligung von unabhängigen Schulen

Außerdem ist die Schulaufsichtsbehörde für die Bewilligung und Bewertung von Anträgen privater Schulen zuständig.

  • Erscheinungsdatum: 22.05.2020
  • LiGa

Weitere Beiträge zum Thema