Laut Angaben des DJI und der TU Dortmund müssten bis zum Schuljahr 2029/30 knapp 600.000 zusätzliche Ganztagsplätze für Kinder im Grundschulalter geschaffen werden. Zuletzt besuchten bereits über 1,6 Mio. Grundschulkinder ein Ganztagsangebot – drei von vier Plätzen seien demnach aktuell bereits vorhanden. Gleichzeitig zeigt die Studie auch, dass die Situation in den Bundesländern sehr unterschiedlich ist. Während in Hamburg und in den ostdeutschen Flächenländern nur noch ein kleiner Teil an Plätzen zu schaffen sei, fehlen in den westdeutschen Flächenländern aktuell noch durchschnittlich 30 bis 40 Prozent der Plätze.

Auch der Personalbedarf für die zusätzlich zu schaffenden Plätze wird in der Studie ausgewiesen und mit rund 35.000 Vollzeitstellen beziffert. Da in diesem Bereich jedoch von einem hohen Teilzeitanteil auszugehen sei, müssten dafür bis zum Schuljahr 2029/30 rund 57.000 Personen gewonnen werden. Auch hier variiere die Zahl zwischen den Bundesländern teils stark. In den westdeutschen Bundesländern, vor allem in Nordrhein-Westfalen und Bayern, werden der Studie zufolge noch „deutliche Anstrengungen notwendig sein“, so Prof. Dr. Thomas Rauschenbach, wissenschaftlicher Leiter des Dortmunder Forschungsverbunds. Für beide Länder sieht die Vorausberechnung einen Bedarf von rund 7.000 beziehungsweise 7.500 zusätzlichen Vollzeitstellen vor.

Die Studie ist im Oktober 2021 beim Forschungsverbund DJI/TU Dortmund veröffentlicht worden und kann hier als PDF abgerufen werden:

Thomas Rauschenbach, Christiane Meiner-Teubner, Melanie Böwing-Schmalenbrock, Ninja Olszenka (2021): Plätze. Personal. Finanzen. Bedarfsorientierte Vorausberechnungen für die Kindertages- und Grundschulbetreuung bis 2030. Teil 2: Ganztägige Angebote für Kinder im Grundschulalter 

Weitere Informationen zur Studie finden Sie unter diesem Link auf der Website des DIJ. 

Über den Forschungsverbund DJI/TU Dortmund

Der Forschungsverbund führt Forschungsprojekte zu den Themen Kindertagesbetreuung, Hilfen zur Erziehung, Kooperation von Jugendhilfe und Schule, Familien und Frühe Hilfen, Kinder- und Jugendarbeit, Personal und Qualifikation sowie Freiwilliges Engagement durch. Zu den Aufgaben des Forschungsverbunds gehören wissenschaftsbasierte Dienstleistungen sowie die Beratung von Politik und Fachpraxis auf allen föderalen Ebenen.