Beratung und Unterstützung sind vergleichsweise neue Aufgabenfelder der Schulaufsicht, daher liegen hierzu bislang nur wenige Daten und Kenntnisse vor. Im Programm „LiGa – Lernen im Ganztag“ steht die beratende Schulaufsicht im Fokus, denn durch eine enge Zusammenarbeit von Schulaufsicht und Schulleitung soll die schulische Qualitätsentwicklung vorangebracht werden.

Die wissenschaftliche Begleitstudie „Beratende Schulaufsicht“ (BeSa) im Rahmen von LiGa liefert fundierte Erkenntnisse zur Beratungstätigkeit der Schulaufsicht. Dabei liegt der Fokus auf Arbeitsschwerpunkten und Qualifikationsbedürfnissen von Schulaufsicht im Feld der schulischen Beratung. Die Studie wird – ebenso wie das Programm – gefördert von der Stiftung Mercator.

Ziel der Studie

Die explorative Interviewstudie zielt darauf ab, die Beratungstätigkeiten und Beratungsverständnisse von Schulaufsicht systematisch abzubilden. Mit den zusammengetragenen Erfahrungen und Expertisen kann ein Fundament für die Qualitätssicherung und -entwicklung geschaffen und die Zusammenarbeit von Schulaufsicht und Schulleitung gestärkt werden. 

Konkret geht es darum, einheitliche Kompetenz- und Prozessstandards für die Beratung durch Schulaufsicht zu entwickeln. Dafür braucht es eine systematische Informations- und Entscheidungsgrundlage, die durch die bundesweit angelegte Studie geschaffen werden kann. 

Rückblick

Im Rahmen des LiGa-Expert:innenrats wurde mit Blick auf Beratungserfahrungen und Qualifizierungsmöglichkeiten von Schulaufsichten die qualitative Vorstudie „Beratende Schulaufsicht“ in den vier an LiGa beteiligten Bundesländern mit der Universität Rostock und der Universität Magdeburg erarbeitet und realisiert.

In der ersten Studienphase (BeSa 1) wurden leitfadengestützte Interviews zu Beratungsverständnissen durchgeführt, inhaltsanalytisch ausgewertet und daraus Handlungsempfehlungen abgeleitet. Ein zentrales Studienergebnis ist der Bedarf an beratungsspezifischen Kompetenz- und Prozessstandards für die Berufsgruppe.
In einer zweiten Phase (BeSa 2) wurde die Studie vertiefend mit narrativen Interviews fortgesetzt, um noch fundiertere Einblicke zu erhalten. Der Fokus lag dabei auf Beratungsverläufen und -situationen. 

Studie wird bundesweit ausgeweitet 

Die BeSa-Studie wird seit Oktober 2023 in der dritten Phase deutschlandweit durchgeführt (BeSa 2+). Die DKJS arbeitet dafür – wie in Phase 1 und 2 – mit der Uni Magdeburg zusammen sowie nun auch mit dem iSPO Institut für Sozialforschung, Praxisberatung und Organisationsentwicklung GmbH. Pro Bundesland sind ca. vier Interviews mit Mitarbeitenden der Schulaufsicht geplant. 

Durch die Befragungen sollen systematische Einblicke in typische beratungsbezogene Anforderungssituationen und Beratungsverläufe gewonnen werden sowie gegebenenfalls Kenntnisse und Fähigkeiten zu deren gelingender Bewältigung identifiziert werden. 

Ausblick

Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung möchte mit Bildungsverwaltung und -politik sowie Wissenschaft ins Gespräch kommen und die Studienergebnisse diskutieren. Dazu zählen unter anderem: 

  • die Bildungsministerien sowie die Ständige Wissenschaftliche Kommission der KMK, 
  • Förderpartner:innen für den Aufbau von umsetzungsorientierten Projekten,
  • wissenschaftliche Einrichtungen und weiterbildende Institute.

Durchführung der Studie

Bei Fragen zur Durchführung der Studie und Interesse an einer Teilnahme, wenden Sie sich gerne an Frauke Schulz (frauke.schulz[a]dkjs.de).

Die bundesweite Studie BeSa 2+ wird umgesetzt von: 

Frauke Schulz 
Deutsche Kinder- und Jugendstiftung

 

Prof. Dr. Raphaela Porsch und Tobias Bauer 
Professur für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Allgemeine Didaktik
OVGU Magdeburg

iSPO-Institut für Sozialforschung, Praxisberatung und Organisationsentwicklung

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